Was ist Yoga?
Yoga ist eines der ältesten Übungssysteme der Welt. Diese sehr alte Lehre vom Leben und hat seinen Ursprung in Indien. Dort wurde Yoga schon vor über tausenden von Jahren praktiziert. Ziel des Yoga ist Samadhi, das Erkennen der Einheit. Das bedeutet völlige Freude, Glückseligkeit und Frieden, ein Zustand reinen Bewusstseins und das Ergebnis tiefer Meditation. Dafür gezielte Voraussetzungen zu schaffen, das ist der Weg des Yoga.
Yoga ist somit eine Methode, die alle Energien des Menschen, des individuellen Selbst, mit den Energien des Universums, des höchsten Selbst, in Harmonie bringt und vereint. Denn das Wort "Yoga" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "verbinden, vereinen".
Es gibt viele verschiedene Yogastile, die ihren besonderen Schwerpunkt haben. Ich unterrichte in meinen Yogastunden die Stile des Hatha-Yoga und des
Yin Yoga.
Hatha-Yoga
Ein sehr energetischer, kraftvoller Stil. Hatha setzt sich aus den Worten Ha (die
Energie der Sonne, Symbol für den Geist, für Kraft und Aktivität oder allgemein für das männliche Prinzip) und Tha (das silberne Licht des Mondes, Symbol für die Seele, für
Regeneration, Fruchtbarkeit und Empfänglichkeit oder allgemein für das weibliche Prinzip) zusammen. Hatha-Yoga ist also der Lebensstil des bewussten Bemühens, die
beiden Polaritäten Aktivität und Passivität in uns auszugleichen.
Yin Yoga
Ein sehr sanfter Yogastil. Hier werden mit entspannter Muskulatur und unterstützenden Kissen, Decken, Blöcken etc. die Asanas lange gehalten. So können sich das tiefer gelegene Bindegewebe und die Faszien dehnen und sich so Blockaden auf körperlicher, aber auch energetischer Ebene auflösen. Durch das lange ruhige Verweilen in einer Stellung hat Yin Yoga einen sehr meditativen Charakter, da man auf diese Weise wunderbar zur Ruhe kommen und in sich hineinspüren und den Focus auch mehr auf den Atem lenken kann. Daher ist Yin Yoga ein idealer Ausgleich zu den anderen "aktiveren" Yogastilen und kann gerade auch abends praktiziert schlaffördernd sein.
Was bedeutet Yoga in unserer heutigen Zeit?
In unserer hektischen Zeit mit extrem hohen körperlichen und geistigen Anforderungen bedeutet Yoga, einen Zugang zu einem stilleren Raum in uns zu finden. Die praktischen Übungen aus dem Yoga wie Körperstellungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) sowie Energiearbeit (Mudras und Bandhas) und Konzentrationsübungen (Dharanas) sind uns dabei Hilfsmittel auf diesem Weg in die innere Mitte. Yoga bedeutet Zentriertheit inmitten von Unruhe und Chaos. Denn aus der Sicht der Yogaphilosophie ist ein unruhiger Geist die Ursache für die Entstehung von Krankheiten. So ermöglicht uns Yoga eine Haltung der Gelassenheit einzunehmen, um mit Ruhe und Kraft zu Klarheit im Denken und Handeln zu gelangen. Yoga verfeinert dabei unser Körperbewusstsein und unsere Wahrnehmung. Wir lernen, uns mehr um unseren Körper zu kümmern und die Signale, die er uns ständig sendet, nicht mehr zu ignorieren, so dass körperliche und seelische Belastungen in Stresssituationen frühzeitig erkannt und beseitigt werden können.
Yoga bedeutet also nicht nur körperliche Praxis, die auf der Matte geübt wird, sondern geht noch sehr viel weiter. Die Verbundenheit mit dem eigenen Atem sowie regelmäßige Meditation - damit ist nicht nur das Meditieren im klassischen Sinne gemeint, sondern auch ein achtsames Insichhineinlauschen, ein Innehalten, im alltäglichen Leben - gehören ebenfalls dazu.
So führt uns Yoga zu mehr Bewusstheit im Alltag; wir erkennen, was gut für uns ist und was nicht. Das kann z.B. auch bedeuten, dass wir beginnen, uns bewusster zu ernähren oder unseren Medienkonsum einzuschränken, weil wir spüren, dass wir uns damit wohler fühlen.
Die 5 Säulen des Yoga sind:
„Yoga ist der Zustand, in dem die Aktivitäten des Geistes zur Ruhe kommen“
Patanjali